Das Internationale Olympische Komitees IOC bestätigt die Teilnahme aller Reitsportdisziplinen für Paris 2024
Alle drei Pferdesportdisziplinen - Springen, Dressur und Vielseitigkeit - wurden formell für das Olympische Programm Paris 2024 bestätigt. Darüber hinaus wurden jeweils die Mannschafts- und Einzelwettbewerbe in jeder der drei Disziplinen - sowie die volle Quote von 200 Athleten/Pferde-Kombinationen bestätigt.
Die Nachricht über die Bestätigung kam während der Online-Sitzung des Exekutivkomitees des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) vom 7. Dezember 2020. Dabei wurde auch über die Athlentenquoten pro Sportart informiert: 75 Athleten/Pferd-Kombinationen können im Springsport, 65 in der Vielseitigkeit und 60 in der Dressur teilnehmen.
Die Pferdesportveranstaltungen werden auf dem Gelände von Versailles ausgetragen, mit dem Palast von König Ludwig XIV. als atemberaubender Kulisse an einem der ikonischsten Austragungsorte der Spiele in der französischen Hauptstadt.
Die Olympischen Spiele finden vom 26. Juli 2024 bis am 11. August 2024 statt.
Selektionskonzepte Olympische Sommerspiele Paris 2024
100 Jahre zuvor: Die Schweizer Erfolgsgeschichte von Paris 1924
1924 entsandte die Schweiz erstmals Reiter an die Olympischen Spiele und zwar gleich volle Besetzung in allen drei Disziplinen.
Mitte Juni 1924 fuhren neun Schweizer Offiziere an die Olympischen Spiele nach Paris: ein Major, fünf Hauptleute, ein Oberleutnant und zwei Leutnants. Die Jüngsten, die Leutnants Werner Stuber und Alphonse Gemuseus, waren 24 respektive 26 Jahre alt. Vier der Offiziere waren 1893 geboren worden, also 31-jährig. Die ältesten waren Major Werner Fehr mit 39 und Hptm. Adolphe Mercier mit 46 Jahren. Chef de Mission war Oberst Guillaume Favre. Equipenchef Major Ernest Haccius. Der erstere gehörte in Paris auch zum Richtergremium.
Olympische Spiele Paris 1924. Die Dressurrichter. Zweiter von rechts: Der Schweizer Oberst Guillaume Favre (Bild: Archiv Max E. Ammann/FEI)
Drei der neun Reiter waren für einen Doppelstart vorgesehen. Das bedeutete, dass die Schweiz bei ihrem reiterlichen Olympiadebüt in allen drei olympischen Disziplinen mit vollen Viererequipen vertreten war.
Am erfolgreichsten waren die Springreiter. Mit den Einzelplatzierungen 1 – 14 – 20 – 21 gewannen die Schweizer die Mannschaftssilbermedaille.
Die Militaryreiter wurden, mit den Einzelrängen 14 – 15 – 18 – 28, in der Mannschaftswertung Vierte.
Die Dressurreiter wurden einzeln als 7 – 16 – 20 – 21 platziert. Eine Mannschaftswertung in der Dressur gab es damals nicht, sie wurde erst 1928 eingeführt. Mit ihren in Paris erzielten Punktzahlen wäre die Schweiz rechnerisch Fünfte geworden.
Das überragende Resultat von Paris war der Olympiasieg von Lt. Alphonse Gemuseus auf der achtjährigen Stute Lucette. In Paris, im Stade de Colombes, bestritten 43 Reiter aus 11 Nationen das Olympische Jagdspringen, in dem es Mannschafts- wie Einzelmedaillen zu gewinnen gab. 34 Reiter beendeten die Prüfung mit 6 bis 45 Fehlerpunkten. Gemuseus hatte 6 Fehlerpunkte und mit 2.24.4 Minuten auch die schnellste Zeit. Stuber auf Girandole verzeichnete 20 Fehlerpunkte, Bühler auf Boy und von der Weid/Admiral deren 24. Das gab Mannschaftssilber hinter Schweden, aber vor Portugal, Belgien und den favorisierten Italienern.